
Der heutige Tag beginnt mit Regen. Also so richtig Regen. Wie wenn Petrus den Putzeimer ausgeleert hätte.
Aber gemäss Wetterradar soll es am Mittag stoppen und so war es auch.
Also looss! Ab nach Breslau Stadtzentrum.
Zuerst fahren wir aber noch die bekannte Jahrhunderthalle an. Denn die muss man einfach gesehen haben, wenn man sich ein bisschen mit der Architektur beschäftigt.
Die Jahrhunderthalle
Die Halle wurde zwischen 1911 und 1913 unter der Leitung des deutschen Architekten Max Berg errichtet. Der Bau der Jahrhunderthalle brach gleich zwei Rekorde. Mit einer freien Spannweite von 65 Metern bildete die Kuppel der Halle zu der damaligen Zeit die größte ihrer Art. Außerdem beherbergte die Jahrhunderthalle die größte Orgel der Welt, bis sie nach dem 2. Weltkrieg auf drei neue Orgeln aufgeteilt wurde. Eine der neuen Orgeln ist die Breslauer Domorgel, die heute größte Orgel Polens.
Anlass des Baus der Halle war die Jahrhundertausstellung zur Erinnerung an die preußischen Befreiungskriege gegen Napoleon I, die vom 20. Mai bis zum 26. Oktober 1913 stattfanden. Die Breslauer Stadtverwaltung hoffte indes, dass die Baukosten der Halle vom Kaiserhaus getragen werden, allerdings musste die Stadt den Bau der Stahlbetonhalle selbst bezahlen.
Nach dem 2. Weltkrieg, welche die Halle, im Gegensatz zu Breslau, fast unbeschadet überstanden hatte, änderte die nun polnische Verwaltung den Namen in Hala Ludowa (dt. Volkshalle), um damit ihre deutsche Vergangenheit zu verwischen.
Insgesamt gibt es rund 6000 Sitzplätze und 20000 Stehplätze. Die Halle wurde unter anderem in den 70er und 80er Jahren als Kino „Gigant“ genutzt. Heute wird die Jahrhunderthalle hauptsächlich für Messen, Sportevents und kulturelle Veranstaltungen benutzt.
Die Halle kann besichtigt werden, in den Wintermonaten zwischen 9 und 17 Uhr, in den Sommermonaten bis 18 Uhr. Die genauen Öffnungszeiten und Eintrittspreise, Lageplan und aktuelle Projekte finden ihr auf deutsch auf der Seite des Entdeckungszentrums.
Der 100 ha großer Park Szczytnicki gehört zu den ältesten Stadtparkanlagen Europas. Hier befindet sich nicht nur die Jahrhunderthalle, sondern auch eine Sternwarte, der Japanische Garten, der Vier-Kuppel-Pavillon, die historische Pergola und der multimediale Springbrunnen. Der Park ist als Landschaftspark angelegt und beherbergt fast 320 Baum- und Gewächsarten.
Nach der Besichtigung der Halle und des Museums ziehen uns die Schilder mit der Aufschrift "Restaurant" magisch an.
Das Restaurant befindet sich im hinteren Teil der Anlage mit einer schönen Pergola und Aussenterrasse. Das Essen ist auch empfehlenswert.
Als wir gemütlich unsere Mahlzeit speisen, fing plötzlich ein mit klassischer Musik untermauertes Wasserspiel an.
Welch eine tolle Atmospähre!
Weiter geht unsere Stadtbesichtigung im Stadtzentrum. Erste Anlaufstation ist hier:
St. Elisabeth-Kirche
Die Elisabethkirche ist eines der charakteristischsten Bauten in Wrocław. In der Nähe des Rynek gelegen, dominiert sie die Umgebung mit ihrer Gestalt und dem über 90 m hohen Turm.
Das gotische Gotteshaus wurde Anfang des 14. Jahrhunderts gebaut. 1525 wurde die Kirche als erste in Schlesien von Protestanten übernommen. 1946 kehrte sie in die Hände der Katholiken zurück, dabei wurde sie zur Garnisonkirche in Wrocław erklärt.
In den Pfarrchroniken gibt es viele Schilderungen von Zerstörungen und Katastrophen, die diese Kirche berührt haben. U.a. musste der Kirchturm mehrfach wiederaufgebaut werden. Große Schäden verursachte auch das Feuer 1976, bei dem das Dach, ein Teil des Gewölbes, eine Orgel und andere Holzelemente der Ausstattung verbrannten. Der Wiederaufbau des Gotteshauses dauert bis heute.
Eintritt für die Aussichtsplattform: 5 Zloty
Wir schlendern nun gemütlich weiter Richtung Marktplatz und plötzlich stolpern wir alle über was komisches.
Was ist den das? Ein Zwerg steht mitten im Weg!!
Warum zum Teufel steht da ein Zwerg?
Hier die Erklärung:
Die Breslauer Zwerge
Die Breslauer sind stolz auf ihre Zwerge. So trefft ihr heute an fast allen Ecken der Stadt auf die Bronzestatuen. Einige zünden sich eine Zigarette an, stemmen eine Kugel, hocken auf den Fensterbänken, hangeln sich entlang der Laternenpfähle, klettern die Fassaden hoch und fallen fast in Oder. Die Breslauer lieben ihre Zwerge so sehr, dass sie die Kerle mit einem GPS-System ausgestattet haben, damit sie ihnen nicht verloren gehen. Wrocław ist voller Zwerge. Sie sind circa 30 Zentimeter groß und aus Bronze gegossen.
Die Zwerge gehören zu den Schutzgeistern und den freundlichen Helfern. Dem Volksglauben nach beruht die Tugend der meisten Zwerge darauf, den Menschen bei der Hausarbeit zu helfen und ihr Vermögen zu mehren. Kein Wunder, dass dort wo die Zwerge sich niederließen, Ordnung und Wohlstand nicht weit waren. Die meisten Zwerge arbeiten nachts, wenn der Hausherr oder die Hausherrin nicht anwesend sind. Sie gehen gewissenhaft vor und führen allerlei Schabernack im Sinn.
Wirst du in Breslau gefragt, wer der älteste Zwerg der Wrocławer ist, lautet die Antwort darauf:
Papa Zwerg.
Initiator dieser Bewegung war der Kunststudent Waldemar Fydrych. Seine Idee zum Zwergenaufstand bekam er durch die holländische Kabouterbewegung. Es war auch die „Orange Alternative“, die den gusseisernen Papa Zwerg in der Altstadt aufstellte. Der damaligen Regierung war angesichts der Zipfelmützenträger die Hände gebunden. Sollten sie etwa Zwerge verhaften?
Anfang 2009 wuchs die Zwergenbevölkerung auf 95 kleine Stadtbewohner. Heute sollen es mehrere Hundert sein.
Besonders bunt treiben es die Zwerge auf dem Marktplatz. Ihr solltet also beim nächsten Mal nicht nur staunend vor den altehrwürdigen Bauten in Breslau stehen, sondern auch den Blick nach unten richten. Ihr werdet verblüfft sein, was für eine neue Welt euch erwartet.
Harry Potter Fans aufgepasst!!!
Wir haben bei unserer City-Tour noch ein kleiner versteckter Shop gefunden welche voll mit Harry Potter Souvenir ist!
Unsere Tour geht weiter in die Markthallen.
Ein Besuch lohnt sich jedoch aber nicht wirklich. Die Hälfte der Hallen sind voller Grabgesteckte mit zum Teil unechten Blumen und einige wenige Stände mit Früchten, Gemüse, und Anti-Pasti Leckereien.
Hier noch ein paar Eindrücke von Breslau.
Ein Besuch lohnt sich auf jedenfall! Sehr empfehlenswert.
Breslau hat aber noch viel mehr zu bieten, wie das was wir gesehen haben und berichten.
Der Stadtplan mit den vielen anderen Sehenswürdigkeiten findet ihr hier:

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